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klaus benhof
 
Persönliches Credo


Die Annäherung an das Leben vollzieht sich in meiner Fotografie als Kunstwerk vor allem über den Umweg der Geschichte:
Das "tote" Material trägt in sich Spuren und den Geist der Vergangenheit. Die derart aufgeladene Materie ist das Produkt eines natürlichen Prozesses, der fotografisch eingefroren die Metamorphose des Stofflichen in ihrer Vielfalt aufzeigen und dem rationalen Denkmuster der modern(d)en Industrie- und Informationsgesellschaft eine spirituelle, geistige Dimension entgegensetzen kann. Das Einlassen auf meine Fotografien setzen Stille voraus.

Stille bietet die Möglichkeit des Innehaltens, des Wirkenlassens, des Spürens der inneren Spannung, des genauen Betrachtens, des Fragens, des Erfassens und Verbindens, des Reflektierens oder "einfach nur" des Träumens und Meditierens.

Die verinnerlichten Erfahrungen, die verschütteten Gefühle, die Wünsche und damit verbunden die Fiktionen und Phantasien können sich in der Auseinandersetzung mit dem Abgebildeten ihren individuellen Freiraum schaffen. Damit wird ein Gegenpol gewonnen zur bewußt künstlich geschaffenen, vorgefertigten, vorwiegend konsumorientierten Scheinwelt, der Welt der immer schnellebigeren Illusionen. Als Produkt des unaufhaltsamen Beschusses durch die Massenmedien hinterläßt diese Welt im Menschen ein Konglomerat, das ihm eine neue, zunehmend fremdbestimmtere Identität verleiht und obendrein penetrant wiederkehrend die Möglichkeit seiner Befreiung von den verstärkt aufkommenden Existenzängsten durch die aggressive Andienung von käuflich zu erwerbenden Äußerlichkeiten propagiert - vorausgesetzt ihm wird die Teilnahme daran gesellschaftlich zugestanden, d.h. er/sie ist wegen fehlender Arbeit oder gesundheitlich bedingt noch nicht ausgegrenzt.

Im "Stilleben des Archaischen" sehe ich eine Chance, über das intensive Einlassen auf das Dargestellte, die ureigene Lebendigkeit wieder spürbar zu erfahren.
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